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Hauptstadt TV
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21. September 2020

Liebe HauptstadtTV-Gemeinde,

Jesus betet: „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.“ Wird uns im Johannes-Evangelium erzählt. Und in der Tat, mit Jesus beginnt eine neue Form des Umgangs mit Gewalt und dem Bösen. Allein schon deshalb würde es gerechtfertigt sein, von ihm an eine neue Zeit zu schreiben und die Zeit neu zu zählen. Denn nicht mehr Auge um Auge gilt nun! Denn das ist ja doch nur die Balance des Schreckens, die nichts Neues, keinen dauerhaften Frieden stiftet, sondern immer nur die Gewalt besänftigt. Jesus aber sagt uns: dass wir nicht widerstreben sollen dem Bösen, sondern: „Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel.“ Hier beginnt eine neue Zeitrechnung, weil uns aufgetragen ist, den Feind nicht zu hassen, sondern zu lieben und damit ein neues, dauerhaftes Fundament für Frieden zu legen. Damit wird, so begründet es Jesus, das, was im Himmel bei Gott, also im heaven Gottes schon gilt, auch auf die Erde übertragen. „Denn Gott lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben?“

Gott liebt mich wie meinen Gegner! Denn wir sind beide seine Geschöpfe. Wer seinen Feind liebt, der wird darin Gott gleich, denn Gott liebt diese andere Kreatur, dieses andere Geschöpf, wie mich. In dieser Zuwendung zum Feind, zu dem, der mir etwas schuldet, in dieser Bereitschaft, mit ihm neu anzufangen, kommt die Liebe Gottes immer wieder neu in die Welt, wird sie in die Welt neu ein-gestiftet. Aber wo das einmal gestiftet worden ist, da geht es dann auch stiften! Und es wird zum Vorbild für andere, weil sie merken: Das, was Jesus da gesagt hat und vorgelebt hat, das wirkt! Das verändert die Welt nachhaltiger als alles in der Welt.

Jesus hat am Kreuz, in der Stunde seines Todes gebeten: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Damit ist er zum Vorbild geworden für Generationen von Christen. Zuerst im Römischen Reich, denn die Christen, gestärkt durch Taufe und Abendmahl, also die Gemeinschaft mit Gott und ihren Nächsten, haben auf Gewalt nicht mit Gewalt reagiert, sondern die Gewalt ist bei ihnen ins Leere gelaufen.

Stephanus hat vor seiner Steinigung gesagt: „Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“ Und so geht es dann 300 Jahre lang immer wieder bei den Christenverfolgungen. Und ihre Verfolger sehen das und einige beginnen zu zweifeln an ihrer bisherigen Haltung und kommen dann zur Vernunft.

Und so war es auch, als ein junger indischer Rechtsanwalt in Südafrika arbeitete und die Worte Jesu aus der Bergpredigt hörte! Und obwohl er Hindu war, für sich annahm! Und  sich davon leiten ließ und begann, als er in Indien zurück war, gewaltlos Widerstand zu leisten gegen das Kolonialregime. Übrigens ein Kolonialregime was in Indien viel geleistet hat und eine große zivilisatorische Kraft für die dort Menschen entfaltet hat.

Und davon hat sich, nur wenig später, Martin Luther King inspirieren lassen. Von Jesus hatte er es gelernt und bei Gandhi nun gesehen, dass es wirklich gelingen kann. Mahatma Gandhi hatte die größte Kolonialmacht der Erde damit zum Einlenken gezwungen und Martin Luther King rang nun der wichtigsten Macht der Erde jener Zeit, den USA nach dem Ende des 2. Weltkrieges, ein Ende der Rassentrennung ab. Hätte er mit Gewalt auf die Vorfälle im Bus von Montgomery reagiert, wäre der Widerstand mit Gewalt niedergeschlagen worden. Aber auf gewaltlose Demonstranten mit Gewalt reagieren, dass ist meist die letzte ohnmächtige Reaktion eines Unrechtregimes. Aber mit der Bibel in der Hand die Welt gestalten und darauf vertrauen, dass Jesus im Namen Gottes von einer neuen Wirklichkeit spricht – das verändert die Welt. So ist es in Südafrika geschehen, wo Nelson Mandela den gewaltlosen Widerstand von Gandhi zumindest taktisch übernahm! Und dann über 27 Jahre auf Robben Island im Gefängnis saß! Und nicht bitter geworden ist, sondern im Vertrauen auf die Zusage Gottes einen fand, mit dem er Frieden schließen konnte. Und dafür mit Willem de Klerk gemeinsam den Friedensnobelpreis bekam. Und erreicht hat, was die ganzen Herrscher in Afrika immer erreichen wollen, aber nie geschafft haben: Er ist unsterblich geworden.

Und wenn wir 1989 so dumm gewesen wären und zur Gewalt gegriffen hätten, hätte es die Friedliche Revolution von 1989 nicht gegeben. Denn wer zum Schwert greift, kommt durch das Schwert um! Und wird kein Märtyrer. Denn Märtyrer, also Blutzeugen, sind immer nur die, die nicht Gewalt ausüben, sondern durch fremde Gewalt umkommen.

Am unterschiedlichen Märtyrerbegriff von Christentum und Islam kann man die Wesensverschiedenheit der beiden Religionen gut studieren. Christen werden zu Märtyrern, zu Zeugen ihres Glaubens mit dem eigenen Blut! Obwohl sie doch nur das von den von den Vereinten Nationen bestätigte Menschenrecht der Religionsfreiheit gebrauchen. Muslime aber werden zu Märtyrern, weil sie Anderen nicht zugestehen ihren Glauben so zu leben, wie sie es selber für sich in Anspruch nehmen! Sondern sie halten die Anderen für todeswürdig, weil sie einen anderen Islam leben oder eben einen anderen Glauben haben. Und beide, Christen und Muslime, können sich auf ihre Religionsstifter dabei berufen! – Die Christen auf Jesus, denn der ist am Kreuz durch Gewalt gestorben. Und die Muslime auf Mohammed, denn der hat, nachdem der aus Mekka vertrieben worden ist, in Medina die Regierung übernommen und mit seinem medinensischen Heer dann Mekka zurückerobert. Bleiben Sie gesundBehütet!

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